Ihr wollt also einen Hund?
Ihr wollt wirklich einen Hund - doch nicht lieber einen Hamster oder Goldfisch?
Auch nicht irgendeinen erwachsenen Hund - vielleicht aus dem Tierheim, sondern ein kleines Hundebaby - einen Welpen?
Damit ihr die Sache in Ruhe noch einmal durchdenken könnt, hier ein paar Überlegungen:
Nachdem ihr euch monatelang mit den Rassen und ihren Eigenarten beschäftigt und auch unbedingt meinen Text „ZEIT“ gelesen habt, ist nun die Entscheidung gefallen. Den richtigen Züchter meint ihr auch gefunden zu haben?
Der Wurf ist da und ihr fahrt euren Kleinen besuchen - natürlich sooft es geht. Dann ist es endlich so weit - er kommt zu euch Nachhause und alle werden ihn lieben, ihn knuddeln und ganz viel mit ihm spielen.
Aber Achtung: Erlaubt dem kleinen Wusel von Anfang an nichts, was er als großer Hund nicht auch darf!
Hunde begreifen sehr schnell, was sie dürfen und was nicht - aber sie verstehen absolut nicht, warum sie etwas mit mal nicht mehr sollen, was sie sonst durften. Es ist 1000mal schwerer ihnen etwas abzugewöhnen, als es gar nicht erst zu erlauben!
Cesar Millan und andere Buchautoren nennen das "dem Hund seine Grenzen zeigen". Hunde sind es gewohnt Grenzen gesetzt zu bekommen. In der Natur, z. B. beim Wolf, sorgt das Rudel dafür, dass die Welpen schon recht früh lernen was sie dürfen und was nicht. Für den Hunde-Welpen seid ihr das Rudel, also erwartet er von euch, dass ihr ihm Grenzen setzt. Tut ihr es nicht, wird er euch früher oder später auf dem Kopf rumtanzen.
Schon nach sehr kurzer Zeit werdet ihr auch merken, dass das Hundebaby kein „Spielzeug“ ist, das man ein und / oder ausschalten kann! Es hat seinen eigenen Kopf.
Es schläft, wenn es müde ist - und dabei ist ihm völlig egal, ob ihr jetzt gerade Zeit hättet, mit ihm zu spielen.
Gerade junge Hunde darf man nicht überfordern.
Und wenn es wach ist, will es beschäftigt werden - auch wieder egal, ob ihr jetzt Lust habt oder nicht.
Wenn ihr nicht selbst mit ihm spielt, müsst ihr für abwechslungsreiches Spielzeug sorgen, sonst wird es hundetypisch alles mit seinen Zähnen erkunden - ggf. eure Schuhe oder auch Tischbeine.
Wenn ein Hundebaby nach dem Schlafen wach wird - egal wie kurz der Schlaf auch war - muss es mal. Das ist sicher!
Mit zunehmendem Alter lässt das nach, aber in den ersten Tagen ist es sehr wichtig, dass ihr viel, viel Zeit mit ihm verbringt und es halt auch beobachtet.
Wenn der kleine Neuling nicht euren Teppich oder das tolle Parkett mit Pfützchen und Häufchen schmücken soll, muss er bei jedem Wachwerden mal raus. Da ist es dann auch wieder egal, wie spät es gerade ist und welches Wetter herrscht.
Eine besondere Anforderung stellt das nachts dar, wenn ihr selbst schlaft und gar nicht merkt, dass dem Kleinen die Blase drückt. Da müsst ihr halt einen Weg finden, wie ihr das löst. Jeder Hund ist da anders - was bei einem klappt, muss beim nächsten noch lange nicht gelingen.
Wichtig zu wissen ist, dass die Kleinen vor dem Alter von 16 Wochen ihre Blase gar nicht kontrollieren können. Wenn also das Hündchen hinmacht, wo es nicht soll, seid ihr Schuld und nicht der Hund!
Einige Züchter versuchen die Welpen schon so stubenrein wie möglich zu erziehen, d. h. sie daran zu gewöhnen ihr Geschäft nur an bestimmten Örtchen zu machen. Aber es ist wie mit Kleinkindern: Zuerst machen sie in die Windeln und dann aufs Töpfchen. Hunde haben aber nun mal keine Windeln…
Ein Hundebaby bedeutet also nicht nur viel Freude und viel Knuddeln, sondern zu allererst einmal viel Arbeit, viel Zeit, viel Aufmerksamkeit und noch viel mehr Verantwortung.
Wie aber schon gesagt, Einiges gibt sich mit der Zeit…