... sollte man sich nehmen, um den richtigen Züchter auszuwählen!
Dabei sollte nicht die Entfernung die wichtigste Rolle spielen, sondern eher das Interesse des Züchters an einer gesunden Entwicklung der Rasse, an einer guten Aufzucht der Welpen und nicht zuletzt auch dem "Draht" zueinander - wie kann man miteinander umgehen.
Auf keinen Fall sollte man den Züchter wählen, weil genau der gerade jetzt Welpen hat. Nehmt euch ausreichend Zeit zur Auswahl des Züchters. Schaut auch mal "hinter die Kulissen" - ehrliche Züchter beantworten gern alle Fragen und lassen euch was über sich und die Hunde wissen. Lasst euch nach Möglichkeit immer den ganzen Wurf mitsamt der Hündin zeigen oder auch mehrere Hündinnen, vielleicht auch andere, erwachsene Hunde aus eigenen Würfen - vielleicht sogar älteren, gleichen Verpaarungen.
Schaut euch nach Möglichkeit an, wo und wie die Hunde geboren wurden und wie sie jetzt leben. Lässt euch der Züchter nur in eine Art Vorführraum und sonst nichts von seiner Zuchtstätte sehen, ist meist Vorsicht geboten. Wenn ihr Zweifel habt, lasst lieber die Finger davon!
Die Züchter überprüfen euch als Welpenkäufer ja auch, also ist es doch völlig legitim mit ihnen dasselbe zu tun. Gefallt ihr dem Züchter nicht, weil er meint, dass sein Hündchen bei euch nicht gut aufgehoben ist, bekommt ihr den Welpen nicht.
Gefällt euch der Züchter nicht - aus welchen Gründen auch immer - solltet ihr den Welpen nicht nehmen!
Andere Züchter haben auch schöne Hunde.
Lieber ein halbes Jahr gewartet, als zehn und mehr Jahre geärgert!
Ein weiterer Aspekt ist mir dazu noch eingefallen: Wenn ihr die Züchter zur Auswahl der Zuchtstätte für "euren Hund" überprüft, achtet auch auf das, was der jeweilige Züchter sagt.
- Lobt er die Rasse und seine Zuchtstätte, dürfte alles in Ordnung sein;
- wenn er euch erklärt, warum er gerade dies so und das andere so macht, ist es super - und erst recht, wenn es auch eure Meinung ist und ihr das für gut befindet;
- kehrt er die Vorzüge gerade seiner Zuchtstätte hervor, so dürfte das auch noch in Ordnung gehen;
- falls er Vergleiche zwischen seiner und anderen Zuchtstätten anstellt, kann man das wohl auch gerade noch durchgehen lassen;
- wenn aber der Züchter andere Zuchtstätten derselben Rasse schlecht macht, dann ist oberste Vorsicht geboten. Dann fahrt lieber hin und schaut euch die "schlechtgemachte" Zuchtstätte und den jeweiligen Züchter selbst an! Meist ist dann genau das Gegenteil der Fall.
Nur Kleingeister und Neider müssen andere schlecht machen, um sich selbst größer darzustellen.
Bei der Anschaffung eines Rassehundes sollte man unbedingt auch immer sehen, in welchem Verein der Hund gezüchtet wurde. Ihr werdet erstaunt sein, was es da für Unterschiede gibt. Das fängt bei der Einhaltung der Rassestandards und den Zulassungen der Hunde zur Zucht an und hört beim einfachen Umgang miteinander auf.
In vielen Vereinen herrscht ein ausgewogenes Klima, aber es gibt auch welche, in denen der Vorsitz wie eine Diktatur oder ein Familienunternehmen betrieben wird. Spätestens wenn ihr mit eurem Hund dann mal zur Ausstellung geht oder gar selbst züchten wollt, werdet ihr die Unterschiede deutlich sehen.
Aufrichtige Züchter und Zuchtvereine haben keine Probleme euch alle Protokolle und Zeugnisse der bei ihnen gezüchteten Hunde zu zeigen. Wer damit "hinterm Berg hält", hat mit Sicherheit etwas zu verbergen.
Auf jeden Fall ist es wichtig nach den HD- und ED-Auswertungen der Elterntiere zu fragen und je nach Rassebesonderheiten auch nach dem Rest, wie z. B. bei den Bulldogs nach Zahnstatus, Rute usw.
Kein Züchter kann euch für die Gesundheit seiner Welpen eine Garantie geben!
Wer etwas anderes sagt, redet dummes Zeugs! Man kann immer nur sagen wie gesund die Elterntiere im Moment sind, denn auch bei ihnen kann man nicht in die Zukunft sehen, und vielleicht noch wie es den Generationen davor geht.
Niemand züchtet absichtlich kranke Tiere - ebensowenig wie Niemand absichtlich faules Obst anbaut!
Aber einige nehmen es mit Gesundheit oder richtiger Auswahl der Verpaarungen nicht so genau und riskieren damit die Vererbung von Krankeiten und Defekten - ebenso wie eben auch gutes Obst faul werden kann.
Die meisten Züchter - insbesondere die, die sich in Vereinen organisieren - unterwerfen sich strengen Regeln und Kontrollen. Hier ist dann auch wieder die Frage wie genau es der Verein / Club mit den Regeln und den Kontrollen nimmt. Wie weiter oben schon steht: Es gibt gewaltige Unterschiede bei den Clubs.
Warnung!
Lasst euch auch nicht von solchen hohlen Phrasen wie "liebevolle Hobbyzucht", "familiär aufgezogen", "hervorragend sozialisiert", "Home of Champions" oder ähnlichen blenden. Schaut selbst hinter die Kulissen. Ihr solltet bedenken - Man muss nur auf etwas hinweisen, wenn es das nicht wirklich gibt!
Denkt mal zurück: Das zweite "D" in DDR stand für "demokratische". Die DDR hatte so viel mit Demokratie zu tun, wie ein Eimer Wasser mit der Ostsee!
Natürlich haben manche dieser Bezeichnungen auch ihre Berechtigung - "und irgend einen Namen muss das Kind ja haben" - aber würde denn jemand schreiben "bösartige Hundezucht" oder "Ich bin ein Hundevermehrer ohne Gewissen"? Ebenso verhält es sich mit den anderen Phrasen. Würde jemand sagen, dass er seine Hunde im Stall hält ohne jeden Menschenkontakt? Sicher nicht, also gehen wir davon aus, dass eigentlich jede Hundezucht liebevoll und auch familiär ist und nach ihrem Ermessen gut sozialisierte Welpen abgibt! Wozu also stellen einige Züchter das besonders heraus? Würde jemand freiwillig sagen: "Meine Hunde entsprechen nicht dem Standard und werden nie eine Ausstellung gewinnen geschweige den je Champions."? Sicher auch das nicht!
Ob es dann tatsächlich ein Champion wird, liegt auch immer mit an euch, den Welpenkäufern!